Der erste Tag in Chiang Mai war eigentlich sehr entspannt und ich hab zugegebenermaßen die meiste Zeit im Hostel verbracht. Am Abend gingen wir als Gruppe in die Stadt um die Eröffnungsfeier des Loy Krathong Festivals anzusehen. Neben einer Ansprache des „Bürgermeisters“ auf Thailändisch und einem Wettbewerb für das schönste Kostüm war die Einweihung aber relativ unspektakulär, weshalb wir uns auf dem riesigen Nachtmarkt auf die Suche nach kulinarischen Leckerbissen gemacht haben (wir wurden fündig).
Die ganze Stadt wurde für das Festival mit Lampions geschmückt, was wirklich schön anzusehen war.
Am nächsten Tag hab ich beschlossen, mir zum ersten Mal eine 2-stündige Thai Massage zu gönnen. Der Massageladen der mir empfohlen wurde wird von ehemals inhaftierten Frauen betrieben. Die Massage war einfach hervorragend und ich hab mich danach wie neu geboren gefühlt. 😀
Anschließend hab ich meine Füße für eine halbe Stunde in eines dieser mit Fischen gefüllten Becken gehalten. Die Fische fressen dabei die Hornhaut der Füße (klingt grausig ich weiß :D) was wie verrückt kitzelt aber nach der halben Stunde sind die Füße fast so weich wie ein Babypopo.
Nach der ganzen Tiefenentspannung habe ich mich ohne Pläne auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Der Aufbau der Stadt ist relativ interessant, es gibt einen großen quadratischen Ring um die Stadt auf dem früher die Stadtmauern inklusive Wassergraben standen. Überreste davon sind noch heute zu sehen und sehr gut erhalten geblieben.
Am Abend sind wir zum Loy Krathong Festival gegangen und waren sofort begeistert davon.
Die Stadt befindet sich während des Festivals in einer fast schon magischen Stimmung, es ist deutlich ruhiger als sonst (vor allem auf Plätzen wo Laternen steigen gelassen werden) und man sieht unzählige staunende Gesichter.
Selbst die Augen der Erwachsenen leuchten wieder wie die der kleinen Kinder. 🙂
Zwischendurch gibts auch immer wieder einige Laternen die entweder im Flug oder schon am Boden abfackeln. Diese Wünsche gehen dann wohl nicht in Erfüllung…
Nachdem wir den Abend in einer Bar ausklingen haben lassen, gings relativ spät ins Bett.
Am nächsten Morgen hab ich mir nach einem reichhaltigen Frühstück ein Moped ausgeborgt, womit ich zusammen mit einer anderen Backpackerin in die umliegenden Berge von Chiang Mai gefahren bin.
Nachdem wir zuerst die falsche Abzweigung erwischt hatten und uns wunderten warum der als schön angepriesenen Ort doch nicht so wirklich schön ist, haben wir letzten Endes doch noch die richtige Abzweigung gefunden. In der Gegend gibt es extrem viele Erdbeerfelder und Blumen aller Art.
Am Abend sind wir wieder in die Stadt für das Loy Krathong Festival gegangen. Überall in der Stadt befinden sich Verkaufsstände für Laternen und kleine Boote bzw. Blumengestecke die man zu Wasser lassen kann.
Die Anzahl der Laternen in der Luft ist wirklich beeindruckend und die Schließung des Flughafens während dieser Zeit wenig verwunderlich. Es ist allerdings schwieriger als gedacht gute Fotos mit vielen Laternen zu machen, da zwar kontinuierlich Laternen steigen gelassen werden, aber nicht wie bei buchbaren Einzelevents alle auf einmal.
Natürlich haben wir auch selbst Laternen gekauft und mit unseren Wünschen steigen gelassen sowie Gestecke im Fluss auf den Weg ins Ungewisse geschickt.
Es gab einige Hotspots am Fluss wo viele Leute die Boote zu Wasser gelassen haben, jedoch waren diese komplett überfüllt und man musste teilweise sogar was dafür zahlen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Gestecke einfach in Ruhe auf einer abgelegenen Stelle zu Wasser zu lassen. 🙂
Anschließend haben wir uns noch den Umzug angeschaut, der durch die ganze Stadt verlief. Es gab viele Tänzer die von prunkvollen Wägen begleitet wurden.
Als wir einen kleinen Tempel in einer Seitengasse besuchen wollten ergab sich ein weiteres Highlight des Abends. Zwei dort zufällig anwesende Mönche haben sich dazu entschlossen, eine Laterne für uns zusammenzubauen! Es war wirklich eine Ehre die Laterne des Mönchs steigen lassen zu dürfen und die Wünsche die mit dieser Laterne in den Himmel stiegen, dürften ziemlich sicher wahr werden. 🙂
Nach diesem ereignisreichen Tag bin ich spät am Abend ins Bett gegangen und hab die ganzen Eindrücke erstmal verarbeiten müssen. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen zur Zeit des Festivals einmal in Thailand zu sein, da dieses Erlebnis wirklich einmalig ist.
An meinem letzten Tag in Chiang Mai habe ich mir wieder zusammen mit einer Backpackerin ein Motorrad ausgeborgt um die Landschaft um Chiang Mai weiter zu erkunden. Diesmal war wieder ein Upgrade fällig (125cc können am Berg zu zweit schon etwas lahm werden) weshalb wir uns für ein 300cc starkes Motorrad entschieden.
Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig denn speziell in den Kurven bergaufwärts kam einfach viel mehr Fahrspaß auf. Jegliche Zweifel ob ich den Motorradführschein in Österreich machen sollte oder nicht sind mittlerweile verschwunden, denn Motorradfahren ist einfach zu geil um den Schein nicht zu machen. 😀
Nach einem schönen Sonnenuntergang sind wir wieder zurück ins Hostel gefahren.
Morgen gehts für mich mit dem Bus weiter nach Myawaddy, von wo aus ich zu Fuß die Grenze nach Myanmar passieren werde. Mehr dazu im nächsten Blogeintrag. 🙂