10 Stunden nachdem ich in Hsipaw in den Bus gestiegen bin, war ich auch schon in Kalaw. Es war gar nicht so leicht um 02:00 in der Früh noch ein offenes Hostel zu finden aber nach ein paar fehlgeschlagenen Versuchen wurde ich fündig!
Zum ersten Mal seit Beginn meiner Reise habe ich in einem Einzelzimmer geschlafen (der Dormitory Room war voll) und es war tatsächlich sehr angenehm einmal ein bisserl mehr Privatsphäre zu haben! 😀
Am ersten Tag in Kalaw hab ich eigentlich nur gegessen und das nächste Trekking organisiert (vergleichen lohnt sich, da die Preise zwischen den Anbietern stark variieren).
Am zweiten Tag machte ich mich mit sieben anderen Teilnehmern sowie einem Guide um 08:00 auf den Weg, um die 20km vor Sonnenuntergang zu bewältigen. Der Pfad führte uns durch viele Felder und Hügellandschaften. Der Ausblick auf die ganzen Felder war wirklich eindrucksvoll und bot einem Einblicke in die tägliche Arbeit der Bauern.
Es gibt extrem viele Chilifelder in der Gegend und fast alle Einheimischen breiten ihre Ernte vor ihren Häusern aus, um die Früchte zu trocknen. Es handelt sich dabei wirklich um UNMENGEN von Chilis und ich frage mich ob wirklich alle davon verkauft werden können. 😀
Ob beim Feldanbau streng auf die Vermeidung von Pestiziden geachtet wird bezweifle ich fast…
Sehr beliebte Nutztiere für den Feldanbau sowie Transport von Gütern sind Büffel und Kühe. Wir haben in den drei Tagen keinen einzigen Traktor und auch kaum Autos gesehen.
Einzig ein paar völlig überladene Scooter kreuzten manchmal unseren Weg. 😀
Bei steilen Hügeln haben wir immer mal wieder händisch nachhelfen müssen, da die Büffel/Kühe die große Last nicht alleine den Berg hochtransportieren konnten.
Wie auch schon bei meinem ersten Trekking in Hsipaw genieße ich die Abwesenheit jeglicher Touristen. Die Völker und Landschaften präsentieren sich (noch) in unverfälschter Ursprünglichkeit.
Unsere erste Nacht haben wir in einem einheimischen Homestay verbracht. Die Besitzer des Hauses waren 70 sowie 75 (ein ungewöhnlich hohes Alter für Myanmar) und arbeiten immer noch jeden Tag am Feld. Nach einem leckeren Abendessen sind wir alle recht bald schlafen gegangen um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln.
Was die Hygiene betrifft hat man so manchmal seine Zweifel an der Sauberkeit aber wenigstens wird dem Immunsystem nicht langweilig! 🙂 Hier z.B. die von den Einheimischen verwendeten Wasserkanister:
Nach einer eiskalten Dusche aus dem Eimer waren wir am nächsten Morgen bereit für die nächste und längste Etappe des Trekkings.
Unser Guide hat uns immer wieder interessante Details zu Pflanzen und der Lebensweise der Einheimischen erzählt.
Die Gruppendynamik war sehr gut und wir hatten wirklich viel Spaß sowie einen laufenden Schmäh untereinander.
Die Kinder verwenden zum spielen gerne „Bubbleplants“, Pflanzen die geknickt wie ein Seifenblasenstab funktionieren.
Am zweiten Tag passierten wir viele Reisfelder, wobei der Reis schon einige Tage zuvor geerntet und nun von den Männern und Frauen geschrotet wurde.
Man sieht unterwegs immer relativ viele Schmetterlinge und manchmal auch Spinnentiere. Die Landschaft ist generell sehr abwechslungsreich und ändert sich ständig.
Die zweite Nacht haben wir in einem Kloster verbracht, in dem hauptsächlich junge Mönche hausen.
Die Nacht war wie auch schon die vorherige sehr kalt, weshalb dicke Decken zur Verfügung standen.
Am nächsten Morgen haben wir uns gestärkt auf den Weg gemacht, um die letzte Etappe hinter uns zu bringen. Diesmal ging es hauptsächlich bergab und wir waren auf gefestigten Straßen unterwegs.
Begleitet wurden wir durch zwei Straßenhunde, die allesamt Verletzungen aufwiesen. Laut dem Guide töten die Straßenhunde oft die Haustiere der Einheimischen weshalb diese die Hunde vertreiben und ihnen Verletzungen zufügen…
Nach einigen weiteren Stunden mit erneut sehr abwechslungsreicher Szenerie haben wir unseren Lunchpoint erreicht.
Bambus ist hierzulande Nr. 1 der Baustoffe und wird auch gern mit ein wenig Überlänge transportiert.
Mit dem Lunchpoint haben auch gleichzeitig die Südseite des Sees erreicht, von wo aus wir mit dem Boot zur Nordseite gebracht wurden (dort befindet sich nämlich der nächste größere Ort Nyaung Shwe).
Eine weitere Stunde später haben wir dann mit dem Boot unser Ziel erreicht! Der Trek war wirklich extrem cool, ich hab viel gelernt, gesehen und mit den anderen gelacht und freue mich den nächsten Tag am Inle-See verbringen zu können! Mehr dazu im nächsten Blogeintrag! 🙂