Ha Giang Loop

Nach einer kleinen Schreibpause während den Feiertagen (die ich nach all dem Stress natürlich dringend nötig hatte) gehts nun wieder weiter mit dem Blog 😀

Nachdem ich mich ein letztes Mal von Hanoi verabschiedet habe, gings mit dem Bus weit in den Norden Vietnams, genauer gesagt nach Ha Giang. Diese kleine Stadt ist Ausgangspunkt eines ca. 460km langen Loops der durch wunderschöne und teils unberührte Landschaften des Landes führt.

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Am abenteuerlichsten und erlebnisreichsten ist der Loop natürlich wenn er mit dem Motorrad befahren wird also hab ich genau das getan.

Glücklicherweise habe ich in Ha Giang noch eine kleine Gruppe anderer Backpacker getroffen die den Loop ebenfalls befahren wollten und schloss mich ihnen an. Speziell auf schlechten Straßen und in einsamen Gebieten fühlt es sich einfach besser an nicht allein zu sein.

Nach einer Übernachtung in Ha Giang haben wir uns also am nächsten Morgen Motorräder besorgt (hab gottseidank wieder eines mit manueller Schaltung ergattert) und uns auf den Weg nach Yenh Minh – die erste Zwischenetappe der 4-tägigen Tour gemacht.

Die Landschaften die man durchquert sind einfach nur spektakulär und man kommt sich die ganze Zeit wie in einer National Geographic Dokumentation vor!

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Vor allem der Abwechslungsreichtum der Strecke begeistert und lässt die Fahrt nie langweilig werden. So gibt es zwischendurch Abschnitte die durch Felsen und Gestein dominiert werden während man ein paar Kilometer weiter wieder von tiefgrünem Dschungel begrüßt wird.

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Die Straße befindet sich teilweise in einwandfreiem, teilweise in katastrophalem Zustand (Sprichwort Schlammlöcher) wobei man die meiste Zeit über tadellosen Asphalt gleitet.

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Üblicherweise haben wir jeden Tag einen größeren Stopp gemacht um wandern zu gehen und die Umgebung genauer zu erkunden. Besonders unsre Hintern waren nach den stundenlangen Fahrten froh über diese Abwechslung.

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Am zweiten Tag haben wir den nördlichsten Punkt des Loops passiert. Dieser liegt nur wenige Meter vor der chinesischen Grenze woraufhin wir natürlich einen kleinen Stopp eingelegt und die „Grenze“ (laut GPS) überquert haben – ich war also für ein paar Minuten in China! 😀

In der Nähe gibt es auch einen Aussichtsturm der einen guten Überblick über das Gelände ermöglicht.

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Mit einem Fuß in China 😀

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Da sich der Großteil der Strecke weit über dem Meeresspiegel befindet und die Jahreszeit Winter vorherrschend ist, war es relativ kalt (tagsüber ca. 15°C).
Zumindest hatten wir in den ersten 2 Tagen aber trotz schlechter Vorhersage relativ gutes Wetter mit unglaublichen Aussichten.

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Zwischendurch fährt man auch immer wieder an Denkmälern vorbei wobei die meisten zu Ehren von Soldaten errichtet wurden – Vietnam hat leider eine schlimme Zeit hinter sich…

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Im Laufe des dritten Tages hat sich das Wetter aber schlagartig geändert und wir waren in strömendem Regen unterwegs. Es gibt während diesem und dem nächsten Tag fast keine Fotos, da ich die Kamera nicht unnötig nass machen wollte. Außerdem war es gar nicht so einfach die Kamera aus dem Rucksack zu holen da ich gut und regensicher verpackt war (leider nur ein Handyfoto). 😀

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Nachdem wir uns am 4ten Tag durch den Morgenmarkt von Du Gia durchgeschummelt haben (es gibt leider keinen anderen Weg die Stadt zu verlassen) wartete die letzte Etappe wieder mit strömendem Regen auf uns.

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Dabei haben wir leider die falsche Abzweigung erwischt und sind auf einer Nebenstraße den Berg hochgefahren. Die „Nebenstraße“ war leider in katastrophalem Zustand – der Regen hat den Untergrund aufgeweicht und so waren die Profile der Reifen nach wenigen Metern komplett mit Matsch zugesetzt.

Dementsprechend hatten die Reifen NULL Traktion und die Motorräder sind gerutscht was das Zeug hält (wir sind sowieso nur in Schrittgeschwindigkeit unterwegs gewesen da wir unsre Gefährte dauernd mit den Füßen stabilisieren mussten).

Mir hat dieser Fahrzustand aber zugegebenermaßen ziemlich Spaß gemacht da es sehr abenteuerlich und sprichwörtlich fahren am Limit war! 😀
Speziell bei diesen Fahrverhältnissen war ich froh die manuelle Variante des Motorrads gewählt zu haben.

Nachdem wir einige Kilometer später aufgrund von rauchenden Kupplungen der Automatikscooter eine kleine Pause eingelegt haben und dabei unsren Navigationsfehler einsahen, haben wir kehrt gemacht und Ha Giang mit 2 Stunden Verspätung und durchnässt doch noch erreicht!

Am Abend bin ich noch in den Nachtbus nach Ninh Binh gestiegen – das nächste Ziel meiner Reise!

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