Die Fahrt nach Hoi An habe ich trotz schlechter Wettervorhersage mit dem Motorrad zurückgelegt.
Der Hauptgrund dafür war die Strecke an sich denn zwischen Hue und Hoi An liegt ein Bergpass mit dem Namen „Hai Van Pass“ der überquert werden muss.
Laut TopGear stellt dieser Bergpass eine der schönsten Küstenstraßen der Welt dar und so blieb mir natürlich keine andere Wahl als dies selbst zu überprüfen.
Auf dem Weg zu dem Pass kam ich an einigen schönen Stränden vorbei (die Vorfreude aufs Baden steigt schon ins unermessliche) wobei die See durch den starken Wind rau war.
Natürlich war ich durch den anfänglichen Regen wieder als „Müllsackerl“ unterwegs wobei der Niederschlag auf der Hälfte der Strecke, rechtzeitig vor dem Hai Van Pass, nachgelassen hat. 🙂
Nach dem kleinen Zwischenstopp am Strand hab ich meine Bluetoothbox aus dem Rucksack geholt und ein paar passende Old School Songs gestartet bevor ich das Motorrad den Pass hochgejagt habe.
Ich war zwar noch nicht auf vielen Küstenstraßen unterwegs, dennoch kann ich sagen dass TopGear definitv recht hat – der Pass ist einfach unglaublich schön.
Die vielen Serpentinen und die Songs die aus dem Lautsprecher plärrten waren das Tüpfelchen auf dem i und haben die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht! 🙂
Dafür, dass momentan die Regenzeit in Zentralvietnam vorherrschend ist, hatte ich relativ viel Glück keinen Regen auf dem Pass zu haben.
Nach drei weiteren Stunden auf dem Motorrad und einem Stopp in Da Nang bin ich schließlich in Hoi An angekommen.
Am Abend habe ich mir dort die Innenstadt angesehen und war begeistert von den ganzen Lampions und kleinen Wasserlaternen auf dem Fluss. Nicht umsonst wird Hoi An auch die Stadt der Lichter genannt.
Tatsächlich werden hier jeden Abend Laternen von Touristen und Einheimischen zu Wasser gelassen.
Die Legende, die sich hinter dem Laternen verbirgt, besagt, dass die Frau eines Herrschers aufgrund einer Sünde auf den Mond verbannt wurde und ihr Mann durch das Licht der vielen Laternen den Rückweg zur Erde zeigen wollte.
Nach einer erholsamen Nacht habe ich mich am nächsten Tag wieder auf den Weg in die Stadt gemacht um einen der zahlreichen Schneider zu besuchen. Hoi An war einst der größte Hafen Südostasiens was die Stadt an der antiken Seidenroute zu einer Handelsmetropole gemacht hat.
Mittlerweile haben sich die Handelspole Vietnams komplett gewandelt, geblieben sind aber die über 400 Schneider in dieser Stadt.
Wie viele Besucher von Hoi An habe auch ich die Gelegenheit genutzt und mir einen Anzug sowie zwei Hemden und ein legeres Jakett maßschneidern lassen.
Es gibt fast keine Grenzen bezüglich der Stoffe und Styles was die Entscheidung nicht gerade leichter macht. 😀
Die Preise liegen dabei weeeeit unter den Österreichischen und ich bin mit der Qualität meines Anzugs hochzufrieden.
Die restlichen zwei Tage (hab ja auf den Anzug warten müssen) habe ich mir einige Märkte und die Umgebung der Stadt angeschaut.
Außerdem war ich jeden Abend in der Innenstadt und habe die ruhige und fast schon romantische Stimmung der Stadt genossen.
Nachdem mein Anzug pünktlichst fertiggestellt war, habe ich die längste Busfahrt meines Lebens (18 Stunden) in Angriff genommen. Es geht in den Süden Vietnams, genauer gesagt nach Mui Ne wo mich Strand und Wüste erwarten… Die Badehose ist ready!