Nach einer 4-stündigen Busfahrt bin ich in Sihanoukville angekommen, von wo aus die Fähre nach Koh Rong Sanloem startet. Das Wetter war extrem heiß und ich hab mich wirklich auf die Insel und ein paar Tage am Strand gefreut!
Nachdem ein paar Snacks und eine Wassermelone vom Markt in meinem Rucksack waren, habe ich mit ruhigem Gewissen an Board gehen können.
Ich hab am Boot zwischendurch kurz geschlafen also keine Ahnung wie lange die Fähre gebraucht hat aber ich denke es waren so 2-3 Stunden.
Mein Hostel befand sich im Norden der nur 9,5km langen Insel. Es gibt generell nur einige Unterkünfte im Norden und Osten der Insel, was dafür sorgt dass im Vergleich zum größeren Koh Rong (die Nachbarinsel) weniger Tourismus vorherrscht.
Bereits bei der Ankunft am Pier hab ich gewusst dass ich hier einige Tage lang bleiben muss. Das Hostel befand sich direkt auf einer Klippe und über einige Stufen war ein steiniger Strand erreichbar.
Nach einem entspannten Abend bin ich am nächsten Morgen voller Tatendrang aufgewacht und hab mich zusammen mit Valentin und Sophie auf Entdeckungstour gemacht.
Die Tiervielfalt auf der Insel ist wirklich groß, so sieht man Affen, Schlangen, Geckos, Spinnen oder auch Phasmiden die aussehen wie lebende Äste.
Vorbei an leeren Stränden und wunderschöner Natur sind wir auf schmalen Pfaden durch den Dschungel zur Ostseite der Insel marschiert.
Unser Weg führte uns zum Clear Water Beach und da der Strand komplett leer war haben wir beschlossen den restlichen Tag dort zu verbringen.
Als wir uns am Abend einen anderen Rückweg gesucht haben sind wir auf einige Baumaschinen und Spuren der Verwüstung gestoßen.
Ein großes Schild hat den Grund verraten: Teile der Insel wurden an ein großes Resortunternehmen verpachtet, welches nun wohl einige große Resortanlagen bauen und die Insel zum beliebten Urlaubsparadis machen will.
Schon beim Betreten der Insel ist mir aufgefallen, dass an vielen Stellen renoviert, verschönert und für die Zukunft ausgebaut wird. Die Insel ist wirklich wunderschön also eignet sie sich in Zukunft (leider) als Paradis für Touristen.
Ich darf dabei nicht groß reden da ich ja selbst einer der Reisenden bin, zum Unterschied vieler Touristen jedoch mit einer etwas anderen „Reiseeinstellung“ – es sind nicht die klassischen Postkartenstrände und Traumhotels beziehungsweise das zurechtgerückte Bild vom „perfekten Urlaub“ das mich glücklich macht sondern die unberührte Natur und das ehrliche, ursprüngliche Leben eines Ortes das ich so gerne erlebe.
Noch ist die Insel größtenteils unberührt und ich bin sehr froh zu diesem Zeitpunkt hier gewesen zu sein bevor Resorts, Poolanlagen und Touristen die Insel dominieren und den ursprünglichen Flair zerstören.
Nach einem weiteren entspannten Tag mit einigen Schnorchelaktivitäten in der Umgebung unseres Hostels haben wir uns am übernächsten Tag wieder auf den Weg zu einem anderen Strand gemacht – dem Lazy Beach.
Um dort hinzukommen mussten wir mit einem kleinen Boot ca. 30 Minuten in südliche Richtung fahren, da der Fußmarsch zum Strand sonst ca. 4-5 Stunden gedauert hätte.
Dem Namen des Strandes hab ich alle Ehre gemacht, denn glücklicherweise hat sich ein PERFEKTER Baum zum lesen finden lassen. 😀
Das Meer rund um die Insel enthält relativ viel Plankton was in der Nacht zu einem einzigartigen Erlebnis führt. Durch den Effekt der Biolumineszenz fängt der Plankton an zu leuchten wenn man sich durchs Wasser bewegt und wir haben uns jeden Abend auf die Suche nach den dunkelsten Ecken der Insel gemacht um den magischen Effekt noch intensiver zu erleben.
Ums kurz zu machen: Leuchtplankton is voll geil 😀
Nach insgesamt 5 Nächten habe ich Koh Rong Sanloem schweren Herzens wieder verlassen um mich auf den Weg in den Norden Kambodschas zu machen – es geht nach Siem Reap! 🙂